Wissenschaft trifft auf Unterhaltung: Frankfurt hat Hirn - live!

24. April 2024

Am 24. April 2024 begeisterte die Veranstaltung "Frankfurt hat Hirn - live!", organisiert von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Zusammenarbeit mit den neurowissenschaftlichen Instituten Frankfurts, ein volles Haus in der St. Peter Jugendkulturkirche in Frankfurt mit einem Abend voller spannender "Flash Talks" und Aktivitäten rund um das menschliche Gehirn. Die Veranstaltung, die vor allem von Oberstufenschülerinnen und -schülern besucht wurde, bot eine einmalige Gelegenheit für junge Menschen, in die faszinierende Welt der Neurowissenschaften einzutauchen.

HR3-Radiomoderator Johannes Sassenroth führte durch den Abend und hob in seiner Einführung die große Fähigkeit der Wissenschaftler:innen hervor, ihre eigene anspruchsvolle Forschung in fünf Minuten verständlich darzustellen. Eine Herausforderung, die alle Vortragenden mit Leichtigkeit und sichtlicher Freude meisterten.

Vom Einfluss zirkadianer Rhythmen auf die Hirnaktivität, die Christian Kell von der Goethe-Universität erläuterte, bis hin zum Phänomen des Schubladendenkens, das FIAS-Postdoc Jens-Bastian Eppler untersuchte, wurde dem jungen Publikum ein breites Spektrum an Erkenntnissen geboten. Neben anregenden und unterhaltsamen Filmen der Hertie-Stiftung gab es faszinierende Auftritte des Mentalisten Harry Keaton. Daniela Sammler vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik faszinierte die Zuhörer mit der menschlichen Neigung zur Musik, die durch Erkenntnisse wie die Existenz von 69 bekannten Rhythmus-Genen unterstrichen wird. Matthias Grabenhorst vom Ernst Strüngmann Institut demonstrierte an der E-Gitarre, wie das Gehirn durch Wahrscheinlichkeitsvorhersagen motorische Fähigkeiten frühzeitig erlernt und anpasst.

Marcel Jüngling, Doktorand im Schuman-Labor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung, beeindruckte die Zuhörer mit seinem Vortrag über die 86 Millionen Neuronen, die für die Speicherung unserer Gedanken und Erinnerungen verantwortlich sind. Er zog eine faszinierende Analogie zwischen dem Prozess der Umwandlung von RNA in Proteine, der für diese kognitiven Funktionen unerlässlich ist, und der Arbeitsweise der Lebensmittellieferanten Hello Fresh (lokal und zielgerichtet) und Lieferando (global und standardisiert).

Im Laufe des Abends hatten die Besucherinnen und Besucher außerdem die Möglichkeit, an den Informationsständen der teilnehmenden Institute an praktischen Experimenten und Gesprächen teilzunehmen. So wurde ein ganzheitliches Erlebnis geschaffen, das die Wunder der Neurowissenschaften feierte und die nächste Generation von Hirnforscher:innen inspirierte.

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